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„Zu Fuß nach Amsterdam“ – die Lina May Band will’s wissen

Lina May-Band

Süße 16, langes Haar und eine Stimme, die wandelbar ist und an die Seelen derer kratzt, die zuhören: Lina May Könecke wusste schon als kleines Mädchen ganz genau, was sie will: Musik machen, singen! Dagegen war kein Kraut gewachsen, konnte nix und niemand etwas machen.

Sie war kaum drei, da nahm Papa mit ihr schon in seinem kleinen Tonstudio als Weihnachtsüberraschung für die Großeltern „Stille Nacht“ auf, Jahre später, hatte sich der Opa zum 75. von ihr eines seiner Lieblingslieder, „Ein bisschen Frieden“, gewünscht.

Das Rad der Zeit noch ein Stückchen weiter gedreht, haben es ihr heute natürlich andere Sounds, andere Klänge angetan. Und mit ihrer Lina May Band wird sie schon als Geheimtipp in der Gifhorner Musikszene gehandelt. Lina, besucht zurzeit die 9. Klasse der Realschule Meinersen. Ihre Lieblingsfächer sind Englisch, Deutsch und natürlich Musik!

Welchen Beruf sie mal erlernen möchte, weiß sie noch nicht so genau. Aber keine Frage: Am liebsten steht sie auf der Bühne  – als Frontfrau einer Band, in der durchweg langjährig erfahrene Musiker für richtig satten Sound sorgen.

Herwart Sass, Leiter der Musikschule Kiwi (Akustik- Gitarre und Gesang), Christian Köller, von Berufswegen Sozialarbeiter (Bass), und Linas Vater, Knut Könecke, Inhaber einer Gitarrenschule mit Tonstudio (Gitarren), sind allesamt mit 53 Jahren „alte Hasen“, die in verschiedenen Bandprojekten die Bühne rocken. An den Drums legt sich schlagkräftig der 33-jährige Nils Haase, der seine Brötchen als IT-Berater verdient, ordentlich ins Zeug.

Zu ersten gemeinsamen Proben fand die Truppe Anfang 2015 zusammen. Im März 2016 begeisterte Lina May aber dann schon bei Open Stage in der Grille zunächst zusammen mit Herwart Sass, um nur wenige Tage darauf in der legendären Musikscheune Pollhöfen die Gäste zu überraschen. Der Sprung ins kalte Wasser war gelungen und schwappte prompt auf die ganze Lina May Band über.

Die Lina-May Band.

Die musikalische Melange macht‘s

„Schnell stand schonmal ein abwechslungsreiches 45-Minuten-Programm – eine Melange aus deutschem akustischen Rock im weitesten Sinne mit fetzigen und fröhlichen Songs, aber auch ernsthaften, nachdenklichen Balladen. Herwart Sass hat für die Lina May Band schon einige Titel geschrieben – zum Beispiel ‚Hände weg‘, ‚Ich träume‘, ‚Lampenfieber‘ oder ‚Weißt du noch?‘. Zwischendurch gestatten wir uns auch mal kleine musikalische Ausflüge in andere Genres wie zum Beispiel alte Jazzstandards. ‚Miss Celie‘s Blues‘ oder Gershwins ‚Summertime‘ liegen durchaus auf unserer Wellenlänge“, erklärt Knut Könecke, Vater von Lina May.

Mit Blues Harp, Gitarren und Gesang mischt er in verschiedensten Bandprojekten mit – vom Flamenco bis zu schrägem, alternativem Blues-Rock auf Englisch und Spanisch. Die Kleine als Frontfrau ganz groß In der Lina May Band allerdings steht seine „Kleine“ ganz groß an der Front und Papa schlägt eher die leiseren Töne im Hintergrund an.

Wie die anderen drei „älteren Herren“ der Truppe auch, die musikalisch für Lina May quasi den roten Teppich ausrollen. Kein Wunder, dass eine solche optimale Atmosphäre wie ein Katalysator auf Linas jungen Kreativgeist wirkt. Sie erzählt: „In dieser Band muss keiner sein Instrument erst lernen, weil ja nur erfahrene Musiker im Boot sitzen. Da kitzelt wirklich jeder das Beste aus sich heraus, so etwa nach dem Motto: Einer für alle – alle für einen! Als Sängerin kann mir gar nichts Besseres passieren. Die Musik gibt mir nicht nur bei der Interpretation von Coversongs Sicherheit, sondern auch bei der Umsetzung eigener Ideen für Songs. Ich texte zum Beispiel unheimlich gern und bringe meine Gedanken, meine Gefühle zu ganz verschiedenen Themen aus dem alltäglichen Leben in Liedern zum Ausdruck. Ich will einfach authentisch sein auf der Bühne.“

Erste CD schon in Arbeit

Von der Band wird Lina dabei nach allen Regeln der Kunst beim Arrangieren und der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt. Erste akustische Hörproben gibt es schon mit „In meinen Träumen“ – ein sehr gefühlvoller Song aus Linas Feder, der von all den Ängsten und Zweifeln und der großen Sehnsucht erzählt, die wohl jeder Teenager früher oder später erfahren und durchleben muss, oder „Zu Fuß nach Amsterdam“.

„Gib mir Zeit“ hat Knut Könecke seiner Tochter auf den Leib geschrieben. Und auch Herwart Sass würde sich freuen, wenn Lina seinem Fundus den einen oder anderen Titel singen würde. Mittlerweile hat die Lina May Band ihre erste CD geplant. „Natürlich mit eigenen Songs! Fünf sind schon fertig, an weiteren Liedern wird gearbeitet. Dafür konnte ich auch noch meine Schwester Ria – sie ist Studentin an der Ostfalia – begeistern, die immer viele gute Ideen und Einfälle hat und mich nun beim Texten unterstützt. Insgesamt zehn bis zwölf Lieder wären gut für die CD, die bis zum Jahresende fertig sein soll“, verrät Lina May Könecke.