Mario Kolbe: Friseur mit Musiker-Seele

Ob man will oder nicht – wenn er zu singen beginnt, bekommt man eine Gänsehaut. Seine Stimme rau und samtig zugleich. Sein gefühlvolles Gitarrenspiel nimmt einen mit in eine andere Welt. Eine Welt, die Sehnusucht, Emotionen und Leidenschaft weckt.

Oft sitzt er nächtelang am Schreibtisch in seiner Dachgeschoss-Wohnung und schreibt Gedanken und Gefühle nieder, probiert Harmonien und Rhythmusfolgen aus.In diesen Nächten entstehen intensive, gefühlsbetonte Songs, die Lebenslust versprühen, in denen aber ein Hauch Melancholie mitschwingt. Mario Kolbe ist passionierter Singer-/Songwriter.

Gerade wurde die Musikproduktionsfirma DamianDamian aus Hamburg auf den 23-jährigen Isenbütteler aufmerksam und nahm mit ihm „Little Secrets“, offizieller Werbesong der Barmer GEK, aus der Feder von Billy-Ray Schlag auf.

Auf youtube.de hatte der Song seit Ende Januar bereits 59.500 Aufrufe und es werden täglich mehr. Fans urteilen „Ganz großer Song“, „Balsam für die Seele“ oder „Danke für die Gänsehaut“.

Musik spielte bei Mario Kolbe schon immer eine große Rolle: Genau genommen mit dem Gitarren-Unterricht als 10-Jähriger. „Das war mir allerdings viel zu klassisch. Punk und Metal waren eher meins. Deshalb habe den Unterricht schon nach zwei Jahren wieder an den Nagel gehängt.“ Entsprechend seiner musikalischen Vorliebe hat er das Gitarrenspiel autodidaktisch verfeinert und angefangen zu singen und schließlich mit 15 Jahren erste Erfahrungen in Punk-Metal-Bands gesammelt.

Zu diesem Zeitpunkt habe er auch begonnen, erste Songs zu Papier zu bringen. „Damals habe ich mich noch nicht unbedingt als Sänger, sondern eher als Gitarrist gesehen“, erzählt Kolbe.Um seine gesanglichen Qualitäten zu verbessern, habe er dann Gesangsunterricht genommen. „Das hat meiner Stimme einen gewaltigen Feinschliff und völlig ungeahnte Gesangsfarben gebracht“, erinnert sich der Musiker.

Seinen Lebensunterhalt verdient der Isenbütteler als Frisör in einem Wasbütteler Friseursalon. Das Geld, das er dort verdient, investiert er vorzugsweise in Gitarren. Momentan spart er auf eine original Stratocaster-Vintage-Gitarre. „Der alte Lack dieser Gitarren bringt den typischen Mojo-Sound so schön heraus“, schwärt er.

Für seine Band „M.A.D. Experience“, die sich im September 2016 aus einer Musiker-Freundschaft gegründet hat und bisher Auftritte im Raum Gifhorn, Wolfsburg, Braunschweig hatte, schreibt er ausschließlich englischsprachige Songs mit Titeln wie „Star City“ oder „Pity Wolf“, die von Fernweh, Zwischenmenschlichem, Gescheitertem, Aufkeimendem und Angekommenem handeln.

„Ich verstehe mich allerdings nicht als Geschichtenerzähler“, erklärt Mario Kolbe. „Vielmehr möchte ich meinen Zuhörern Spielraum für eigene Gefühle und Gedanken lassen!“ Der Musikstil lässt sich nur schwer in ein Genre pressen, bewegt sich vielleicht irgendwo zwischen Rock-Ballade, Blues und Country.

Inspiriert ist er von Künstler-Vorbildern wie Michael Graves und Matt Corby. Ebenso bringen die drei Musiker aber auch Cover-Songs von Johnny Cash bis Led Zeplin zu Gehör. „Ich bin grundsätzlich allen Musikstilen gegenüber aufgeschlossen, Musik muss für mich nur Seele haben und darf nicht zu glatt geschliffen sein!“

Einmal pro Woche triftt sich Mario Kolbe mit Dave Evang (Guitar) und Alain Soubercaze (Drums) zur gemeinsamen Bandprobe. Schließlich erfordern Live-Auftritte harte Abeit. Da müssen Gesang und Instrumente perfekt aufeinander abstimmt sein. Denn der 23-Jährige liebt es, auf der Bühne zu stehen. „Die Rückkopplung aus dem Publikum ist magisch. Man spürt förmlich die Energie im Raum!“ Und von dieser Energie möchte man auch als Zuhörer mehr, wenn man Mario Kolbe einmal live gehört hat!